SideEffects
Ich sehe was, was du nicht siehst
Anhand von Sound- & Videocollagen
und basierend auf dem Buch
„Unsichtbare Frauen -
Wie eine von Daten beherrschte Welt
die Hälfte der Bevölkerung ignoriert“
habe ich das Thema
Gender Data Gap erforscht.
Meine Frage war:
Wie schaffe ich es, das
UNSICHTBARE
HÖR- & SICHTBAR
zu machen?
Caroline Criado-Perez beschreibt in ihrem Buch eindrücklich, wie eine Welt, die auf Männer bezogenen Daten basiert, Frauen* systematisch diskriminiert. Was für Auswirkungen es in jedem Lebensbereich einer Frau* hat, sei es im Beruf, im Privaten oder auch im medizinischen Umfeld, wenn alles Männliche als universell und alles Weibliche als Randerscheinung gesehen wird. Und somit eben nicht gesehen wird.
Die größte Herausforderung bestand für mich darin, das Thema einzugrenzen. Denn fehlende Daten über weibliche Körper und weibliche Lebensrealitäten haben in fast allen Lebensbereichen einer Frau* immense Auswirkungen.
Auch hat der Gender Data Gap mehrere „Diskriminierungs-Dimensionen“: die der vergangenen Diskriminierung, aus der die heutige entstanden ist.
Und die der zukünftigen Diskriminierung. Die sich immer weiter potenzieren wird, wenn nicht schnellstmöglich Daten gesammelt, ausgewertet und dementsprechend ausbalancierend agiert wird.
Denn all die mangelhaften Datensätze von heute speisen die KIs von morgen.
Herauskristallisiert haben sich für mich dann aber schließlich zwei Kernaspekte:
KONSTRUKTION und ZEIT.
Aspekt 1: KONSTRUKTION
Das Auslöschen der Frauen* aus der öffentlichen Wahrnehmung hat ein Ungleichgewicht in dieser künstlich-konstruierten Welt erzeugt.
Eine binäre, heteronormative Welt, die uns als das "Normale" erscheint.
Dabei lebt "Mensch" erst seit ca.10.000 Jahren so. Wie war das die Jahrmillionen vorher?
Dieses patriarchale Konstrukt ruft für die einen weniger und die anderen mehr "Begleiterscheinungen" hervor. Nebenwirkungen. SideEffects eben.
Die, die sich damit beschäftigen wollen, sehen es. Die, die es nicht wollen, lassen es. "Ignorance" ist schließlich "bliss"…
Es ist fast so wie in dem Film "Matrix". Mit dem Unterschied, dass es sich hier um eine patriarchale Matrix handelt- eine Patrix also.
Die gute Nachricht:
konstruierte Systeme können
DEKONSTRUIERT werden!
Aspekt 2: ZEIT
Oder vielmehr: Zeitmangel.
Und das in jeglicher Form.
Frauen* verrichten größtenteils die anfallende unbezahlte Sorgearbeit, haben dadurch nicht nur weniger Zeit für Erholung, sondern auch weniger Zeit für bezahlte Erwerbsarbeit.
Und somit weniger Geld, weniger Macht, weniger Teilhabe- im beruflichen, aber auch kulturellen und politischen Umfeld.
Wenig bis keine Teilhabe bedeutet aber auch, nicht gesehen und auch nicht gehört zu werden.
Die tatsächliche Redezeit von Frauen* (im öffentlichen wie im privaten Raum) ist um einiges geringer als die der Männer.
Hinzu kommt, dass Frauen* ständig unterbrochen werden.
*Mit dem Sternchen möchte ich SICHTBAR machen, dass es mir um ALLE Menschen mit weiblich gelesenen Körpern geht! Die Daten in dem Buch beziehen sich ausschließlich auf Männer und Frauen. Deshalb belasse ich es bei der Bezeichnung "Frauen". Und es ist klar: gibt es wenig Daten über Frauen, gibt es noch weniger Daten über nicht-binäre Personen. Und dies soll gerade HIER nicht unerwähnt bleiben!
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